Sunday, January 4, 2009

Nachrufe auf Gert F. Jonke

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Freier Fall auf Theatertexte.de

Jonke: Ein ferne leuchtender Stern

Wer Gert F. Jonke war, lässt sich heute in allen großen Tageszeitungen unter der Rubrik Literatur nachlesen. Für mich hatte seine Existenz einen ganz besonderen, nicht nur literarisch geprägten Stellenwert. Er war wie ein ferne leuchtender Stern.


Gert F. Jonke ist mit mir verwandt, weitläufig, meine Urgroßmutter war eine geborene Jonke und ihr Bruder war sein Großvater. Ich habe mein ganzes Leben immer wieder von Gert F., wie er in der Familie genannt wurde, um ihn von meinem Onkel Gerd zu unterscheiden, gehört. Nicht immer nur schöne und erfreuliche Geschichten. So haftete etwas fast Verruchtes und Unberechenbares an seinem Namen. Etwas in mir wollte diesen seltsamen Menschen, der doch tatsächlich Schriftsteller war, und auch von der Familie als echter Künstler angesehen wurde, gerne einmal kennenlernen. Schon weil ich Bücher über alle Maßen liebte, oder zum Theater wollte und meine Fachbereichsarbeit für die Matura über ihn zu schreiben intendierte. Jedoch es mangelte mir an Mut, an Beharrlichkeit ihn endlich zu kontaktieren und das, obwohl er den Ruf genoss, sehr freundlich zu sein.


Dann rief Gert F. Jonke bei meinen Großeltern an und ich hob ab. Getroffen haben wir uns mehr als ein Jahr später in Paris anlässlich einer Lesung.


Ja, es ist wahr, auch ich habe erfahren, was die Literaturgrößen wie Elfriede Jelinek schreiben, nämlich dass er ein genialer Vorleser war. Es war auch diese feine Ironie von spielerischer Leichtigkeit und festem Anschlag, welche seine Gespräche auszeichnete. Und ich sehe es als großes Privileg des Lebens an, dass ich ihm begegnen durfte und er mir ein wenig seiner Zeit widmete. Ich bin dankbar für seine große Freundlichkeit und Güte.


Er bleibt mein ferne leuchtender Stern.